Aller Anfang ist schwer, heißt es – das betrifft vor allem zunehmend junge Pflegekräfte. Ob Azubis, FSJler oder examiniert Pflegekräfte, die aufgrund Ihres Alters nicht ernstgenommen werden. Leider kommt es häufig vor, dass insbesondere ältere Patienten eher abgeschreckt von jungen oder wenig erfahrenen (angehenden) Pflegekräften sind. Sie haben wenig Vertrauen in ihr Können und bestehen darauf, von älteren, erfahrenen Fachkräften versorgt zu werden. Wie kann man als junge Pflegefachkraft dem Misstrauen der älteren Pflegebedürftigen entgegenwirken?
Pflege: ein Muss, aber kein Zwang
Die Frühschicht des jungen Pflegers startet. Er legt sich das Blutdruck- und Pulsmessgerät bereit, kontrolliert die Medikation der Patienten und geht anschließend von Patientenzimmer zu Patientenzimmer. Doch in Zimmer 5, 7 und 15 weiß er, dass die aktuellen Patienten überhaupt nicht begeistert sein werden von seiner Erscheinung. Die Grundpflege und das Einstellen von Infusionen überlassen sie nur erfahrenem Fachpersonal – und geben deutlich zu verstehen, dass sie sich nicht von “irgendeiner” Pflegekraft oder "irgendeinem" Pflegehelfer versorgen lassen werden. Einen Zwang zur Pflege des Bewohners oder des Patienten gibt es natürlich nicht, gleichzeitig soll aber auch niemandem die Pflege im Pflege- oder Altenheim oder im Krankenhaus verwehrt werden.
Diese Situationen kann sowohl für die Pflegekraft als auch für die zu pflegende Person sehr belastend werden. Insbesondere als noch junge Pflegekraft, die erst über wenige Jahre Berufserfahrung verfügt oder einen Job in einer neuen Einrichtung angefangen hat, braucht man Durchsetzungsvermögen und das sprichwörtliche dicke Fell.
Mit Durchhaltevermögen und einigen Tipps und Tricks kann es jedoch schnell gelingen, die Bewohner oder Patienten von sich und seiner Kompetenz zu überzeugen und dass alle Vorurteile vergessen werden.