Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten MFA

Verfasst von Laura Hörner|Veröffentlicht am 14.04.2021

Medizinische Fachangestellte werden: So geht`s!

Alle Infos zu dem beliebten Ausbildungsberuf

Du hast als Kind schon immer die Arzthelferinnen und -helfer bewundert? Du möchtest einen sozialen Beruf im Bereich der Medizin lernen, in dem du Menschen helfen und unterstützen kannst? Du hast keine Scheu vor Blut und Spritzen? Dann herzlich willkommen im Beruf des medizinischen Fachangestellten! Früher wurden die Angestellten in Arztpraxen, Krankenhäusern oder Rehabilitationszentren als Arzthelferin, Arzthelfer oder Sprechstundenhilfe bezeichnet, heute hat der Beruf einen neuen Namen. Was hinter dem Berufsbild steckt, wie auch du zur medizinischen Fachangestellten werden kannst und wie es in dem Job eigentlich mit dem Gehalt aussieht, erfährst du hier. 

Was sind die täglichen Aufgaben einer medizinischen Fachangestellten?

Das Aufgabenfeld eines medizinischen Fachangestellten (kurz MFA) geht weit über den Empfang von Patienten in einer Arztpraxis und die Blutabnahme hinaus. In diesem Job hast du einen abwechslungsreichen Berufsalltag, der darauf ausgerichtet ist, eine oder mehrere Ärztinnen oder Ärzte in ihrer Arbeit zu unterstützen und zu ergänzen. Konkret sieht dein Arbeitsalltag so aus: 

  • Du empfängst die Patienten in der Praxis oder der Einrichtung und überträgst ihre Daten in das System
  • Du koordinierst die Terminvergabe und bist für viele organisatorische Themen zuständig. Dazu gehören zum Beispiel das Schreiben von Überweisungen oder Arztbriefen an andere Praxen oder die Durchführung von Abrechnungen
  • Du bereitest die Behandlungsräume vor, desinfizierst Flächen und kümmerst dich auch darüber hinaus um die korrekte Einhaltung von Hygienemaßnahmen. Außerdem sorgst du dafür, dass der Arzt alle Hilfsmittel und Medikamente bereitstehen hat, um seine Patienten zu behandeln
  • Du bist für die Patienten da, wenn diese Beratungen zu Gesundheits- oder Vorsorgethemen benötigen oder Fragen zu kommenden Terminen und Behandlungen haben
  • Du unterstützt die Ärztin bei der Behandlung, nimmst Blut ab, verabreichst Spritzen, legst Verbände an oder verabreichst Medikamente
  • Als medizinische Fachangestellte führst du Untersuchungen von Blut- und Harnproben im Labor durch und gibst die Ergebnisse an die behandelnden Ärzte weiter
     

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Voraussetzungen zum/zur medizinischen Fachangestellten

Du möchtest in einem medizinischen Beruf arbeiten, hast Freude am Umgang mit Patienten und organisatorisches Geschick? Dann könnte eine Ausbildung zum medizinischen Fachangestellten genau das richtige für dich sein. Einfach auf eine Stelle oder Jobs bewerben kannst du dich aber selbstverständlich nicht – denn um den Beruf ausüben zu können, musst du eine dreijährige Ausbildung absolvieren, die dich für den Job qualifiziert. Es ist jedoch auch möglich, die Dauer auf zwei bis zweieinhalb Jahre zu verkürzen. 

In dieser Zeit lernst du zum Beispiel, wie du Patientenakten pflegst, Diagnosen dokumentierst, die täglichen Abläufe und Tätigkeiten in der Praxis oder der medizinischen Einrichtung planst und natürlich auch, wie du die Ärztin oder den Arzt in seiner Arbeit unterstützt, hygienische Standards umsetzt, erste Hilfe leistest und vieles mehr. Damit du sowohl Theorie als auch Praxis kennenlernst, bist du abwechselnd in einer Einrichtung tätig und besuchst die Berufsschule. Übrigens ist auch eine Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten möglich. Als solche arbeitest du später in einer Zahnarztpraxis.
 

Für den Beruf solltest du einige Voraussetzungen mitbringen

Ein positiver Aspekt an der Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten ist die Tatsache, dass sie fast jedem offensteht. Du kannst sie also auch mit einem Hauptschulabschluss oder in Ausnahmefällen sogar ohne Abschluss beginnen. Über deine tatsächliche Eignung sagt dein Schulabschluss allerdings nicht besonders viel aus. Denn als medizinische Fachangestellte musst du bestimmte Charaktereigenschaften mitbringen, ohne die du in dem Beruf wahrscheinlich nicht besonders viel Spaß oder Erfolg haben wirst. Dazu gehört natürlich, dass du Interesse an medizinischen Themen hast (eine gute Note in Biologie ist ein Plus), dass du gerne mit Menschen zusammenarbeitest und dass du dich nicht vor Blut oder anderen Körperflüssigkeiten ekelst. 

Neben diesen grundlegenden Voraussetzungen sind jedoch auch noch andere Eigenschaften wichtig. Da du viel Zeit mit Patienten und Ärzten verbringen wirst, solltest du gut und gerne kommunizieren können sowie geduldig und freundlich sein – denn es werden auch schwierige Situationen und Menschen auf dich zukommen. Um die täglichen Abläufe in deiner Einrichtung oder Praxis zu koordinieren, brauchst du außerdem ein ausgeprägtes Organisationstalent und viel Gründlichkeit. Vergisst du also gerne einmal Termine oder versinkt dein Schreibtisch im Chaos, solltest du an dieser Eigenschaft noch arbeiten. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Charakterzügen kannst du deine Organisationsfähigkeit gut trainieren. 

Der Beruf des medizinischen Fachangestellten wird oft als typischer Frauenberuf bezeichnet, weil es wenig Männer gibt, die ihn lernen – gerade einmal 2,5 Prozent Männer waren es 2018. Davon solltest du dich aber auf keinen Fall abschrecken lassen, wenn du als Mann diesen Beruf ergreifen möchtest, denn natürlich eignen sich auch Männer hervorragend für diese Ausbildung und diesen Job.
 

Um die täglichen Abläufe in deiner Einrichtung zu koordinieren, brauchst du außerdem ein ausgeprägtes Organisationstalent und viel Gründlichkeit.

Die Gehaltsfrage: So viel verdienst du als medizinische Fachangestellte

Wenn du medizinische Fachangestellte oder Fachangestellter werden möchtest, dann bekommst du bereits in der Ausbildung ein Gehalt. Dieses liegt im ersten Jahr ungefähr bei 870 €, im zweiten bekommst du etwa 920 € und im dritten Ausbildungsjahr erhältst du rund 960 € pro Monat. Diese Werte können allerdings schwanken, denn sie hängen sowohl von deinem individuellen Ausbildungsvertrag ab als auch davon, wo du deine Ausbildung absolvierst.

Von einem Ausbildungsgehalt lässt es sich üblicherweise nicht besonders gut leben – aber wie sieht es aus, wenn du die Ausbildung abgeschlossen hast? Dann wartet ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von rund 1.890 € brutto auf dich. Im Laufe der Jahre wächst dieses natürlich mit deinen Erfahrungen und du kommst nach etwa fünf Jahren auf ein Durchschnittsgehalt von rund 2.050 €. Auch dieses hängt natürlich von vielen Faktoren ab und kann zum Beispiel auch tariflich geregelt sein.

Als medizinische Fachangestellte oder medizinischer Fachangestellter hast du einen interessanten Berufsalltag und mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun. Dennoch gehört auch eine gewisse Routine zu dem Beruf – du musst dich also nicht jeden Tag auf komplett neue Herausforderungen einstellen, was sehr angenehm sein kann. Natürlich hast du als medizinische Fachangestellte zahlreiche Möglichkeiten, dich weiterzubilden. So kannst du dich zum Beispiel auf einen bestimmten medizinischen Bereich spezialisieren, Fachwirt oder Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung werden oder sogar ein Studium im Gesundheitsbereich aufnehmen.
 

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Laura Hörner
Kulturwirtschaft Uni Passau

Als freie Autorin schreibt Laura Hörner bei TalentRocket über Themen rund um die juristische Karriere. Besonders interessiert sie sich dabei für die vielfältigen Karrierewege, die Jurist:innen offenstehen.