Der Personalnotstand ist heute praktisch nicht mehr aus der Pflege wegzudenken. Viele Einrichtungen sind chronisch unterbesetzt und Mitarbeiter:innen stehen ständig unter Stress. Noch schlimmer wird die Situation, wenn Kolleg:innen wegen Krankheit kurzfristig ausfallen. Dann müssen Pflegekräfte nämlich oft ihre freien Tage opfern und können sich selbst nicht mehr richtig erholen – was wiederum zu vermehrten Krankmeldungen führen kann. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, setzen einige Einrichtungen auf einen Springerpool. Doch was hat es damit eigentlich auf sich und welche Vor- und Nachteile haben die sogenannten Flexipools?
Das Konzept Springerpool in der Pflege: Pflegekräfte als „Reserve“
Normalerweise sind Pflegekräfte in einem Krankenhaus in einer festen Station tätig. So arbeiten sie zum Beispiel im OP, in der Psychiatrie, in der Onkologie oder in einem der anderen Fachbereiche, die Teil einer Einrichtung sind. Einige Pflegekräfte haben sich auch durch Weiterbildungen auf einen bestimmten Fachbereich spezialisiert.
Etwas anders sieht das bei einem Springerpool (auch Flexipool genannt) aus. Dieser besteht aus einem Team von Pflegekräften, die praktisch auf jeder Station einsetzbar sind. Fällt also beispielsweise eine Pflegerin in der Geriatrie aus, wird ein Pfleger aus dem Springerpool für diese Zeit dorthin geschickt. Herrscht in der Woche darauf Personalmangel in der Gastroenterologie, hilft er dort aus. Als Springer:in hast du also keinen festen Platz, sondern arbeitest immer dort, wo du gerade am meisten gebraucht wirst. Das bedeutet einerseits, dass du im Flexipool viel Anpassungsfähigkeit und im besten Fall auch viel Erfahrungen mitbringen solltest, um dich schnell in die Prozesse auf einer neuen Station einzufügen. Andererseits musst du spontan sein: Wenn du in einem Springerpool in der Pflege arbeitest, weißt du oft erst am Morgen, wo du an diesem Tag arbeiten wirst. Bei den einzelnen Einsätzen kann es sich um einen einzigen Tag, aber auch einen Zeitraum von mehreren Wochen handeln – eben so lange, wie du als Springer:in dort gebraucht wird.
Selbstverständlich wird auch im Flexipool deine Erfahrung berücksichtigt. Gerade in Bereichen wie der Intensivstation oder im OP wirst du nicht einfach ins kalte Wasser geworfen, wenn du dort zuvor noch nicht gearbeitet hast. Stattdessen erhältst du eine umfangreiche Einarbeitung oder wirst für diese Stationen gar nicht erst eingeplant.