Wie funktioniert Ernährungsmanagement in der Pflege und welche pflegerischen Maßnahmen kannst du einsetzen, um eine Mangelernährung zu verhindern? Wir haben den Expertenstandard für dich aufgeschlüsselt und zeigen dir, worauf es bei bedarfsgerechter Ernährung von Pflegebedürftigen ankommt.
Was bringt Ernährungsmanagement in der Pflege?
Wusstest du, dass fast 30 Prozent der Patient:innen in deutschen Krankenhäusern mangelernährt sind? Auch in Pflegeheimen ist noch immer etwa jeder 4. Bewohner betroffen. Zu diesen Ergebnissen kam die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in ihrem 14. Ernährungsbericht.
Die 5. Care-Studie der K&P Consulting GmbH und des Deutschen Krankenhaus Instituts (DKI) ergab außerdem: Kliniken und Krankenhäusern stehen im Schnitt nur 14 Euro pro Tag und Patient zur Verfügung. Klar, dass bei diesem Budget immer mehr Fertigprodukte auf den Tisch kommen.
Mit gezieltem Ernährungsmanagement in der Pflege soll diese Entwicklung gestoppt werden. Die Frage ist nur – woran solltest du dich bei der Ausarbeitung pflegerischer Maßnahmen gegen Mangelernährung orientieren?
Die wichtigsten Fakten zum Expertenstandard zur Ernährung in der Pflege
Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) hat den „Expertenstandard Ernährungsmanagement zur Sicherung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege“ im Jahr 2017 veröffentlicht. Er betrifft dich, wenn du als Pflegefachkraft im Krankenhaus, in der ambulanten und stationären Pflege oder in der stationären Rehabilitation tätig bist. Was du zur Umsetzung wissen solltest:
- Der Expertenstandard sieht vor, für alle Bewohner:innen und Patient:innen ein Screening durchzuführen, indem etwaige Anzeichen für Mangelernährung erfasst werden.
- Weisen die Screening-Ergebnisse auf eine bestehende oder drohende Mangelernährung hin, ist der nächste Schritt ein vertieftes Assessment.
- Orientiert daran erarbeitest du anschließend einen individuellen Maßnahmenplan und beziehst dabei sowohl die pflegebedürftige Person, als auch andere beteiligte Berufsgruppen (z.B. Ärzte, Ergotherapeuten, Zahnärzte etc.) mit ein.
Das Ziel: Jede:r Pflegebedürftige wird umfassend dabei unterstützt, eine bedarfsgerechte Ernährung zu erhalten, die auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.