Wenn von psychologischer Behandlung die Rede ist, denken viele sofort an Sitzungen mit Therapeut:innen und tiefgehenden Gesprächen – am besten auf der klassischen Couch. Dabei gibt es neben der bekannten Psychoanalyse noch viele weitere Therapieansätze. Einer davon ist die Milieutherapie oder die Milieugestaltung. Wo sie zum Einsatz kommt, welche Ziele sie hat und wie die Milieugestaltung in der Pflege von alten Menschen zur Anwendung kommt, erfährst du hier.
Milieutherapie Definition: Das Milieutherapie-Konzept erklärt
Eine Psychotherapie erfolgt oftmals in einem neutralen Raum wie einer Praxis. Das kann Vorteile haben, in manchen Fällen ist jedoch ein anderer Ansatz nötig, um psychisch erkrankte oder beeinträchtigte Menschen erfolgreich zu therapieren. Hier kommt die Milieugestaltung ins Spiel: Darunter wird eine ganzheitliche, psychosoziale Herangehensweise verstanden, welche rund um die Uhr Einfluss auf die Patient:innen nimmt.
Konkret sieht das in den meisten Fällen so aus: Bei der Milieutherapie leben Patient:innen in einer zeitlich begrenzten Gemeinschaft. Diese wird von einem Team betreut, das aus Pflegekräften, Ärzt:innen, Psycholog:innen und unterstützendem Personal besteht. Bei Senior:innen, die ohnehin in einer Einrichtung leben, ist die Milieutherapie zeitlich nicht begrenzt, sondern gliedert sich in den Alltag ein.
Die Idee der Sozio-Milieutherapie ist es, dass die Patient:innen Einfluss auf die Gestaltung ihres physischen Umfeldes, den Tagesablauf, gemeinsame Aktivitäten und andere wichtige Faktoren in der Milieugestaltung haben. Alles soll sich an ihren Bedürfnissen ausrichten – nicht andersherum.