Ob auf dem Weg zur Arbeit in der Bahn, beim Spazieren in der Mittagspause oder Zuhause beim Kochen: Mit Podcasts kannst du relevante Themen überall verfolgen. Klar, dass es mittlerweile auch einige Formate für die Pflege gibt. Ein tolles und eines der ersten Beispiele hierfür ist der “Übergabe" Podcast: Hier diskutieren fünf engagierte Pflegewissenschaftler wichtige und aktuelle Themen in der Pflege, analysieren sie regelmäßig auch mit Experten und “bringen Pflege auf den Punkt”. Heute haben wir das Team der “Übergabe” zu Gast im Interview und sprechen mit ihnen über ihren Podcast, darüber, warum sie nicht jammern möchten und erfahren, warum die Pflege für sich einstehen muss.
Der "Übergabe" Podcast im Interview mit MediRocket
Euren Podcast gibt es nun schon seit ein paar Jahren. In den etwa zweiwöchentlich erscheinenden Folgen behandelt ihr die unterschiedlichsten Themen in der Pflege und habt dabei immer spannende Gäste zu Besuch im Podcast. Wie entstand die Idee zu diesem Podcast eigentlich?
Es war 2018, wo Christian die Idee zu diesem Podcast hatte. Es gab so gut wie keine Formate mit Bezug zur Pflege und damit stand eine wichtige Frage im Raum: "Warum nicht?”. Also hat Christian Mike und Alex gefragt, mit den beiden entstand dann auch die erste Folge. Franziska und Eva kamen dann dazu.
Eigentlich sollten so aktuelle Themen und Hintergründe aus dem Pflegebereich beleuchtet werden. Das hat in der ersten Episode auch gut geklappt, die Idee mit den Gäst:innen sollte nur greifen, wenn uns mal die Themen ausgehen. Es wurde dann anders: mittlerweile haben wir überwiegend Gäst:innen.
Und damit zurück zur Idee. Die Pflege und ihre Vielfältigkeit auf dem Niveau darstellen, das es braucht, um verstehen zu können, worum es geht. Wie gesagt, es gab damals kleine Formate, die jedoch nur auf Politiker:innen, dem Personalmangel und der schlechten Bezahlung herumgeritten sind. Dass sich das schnell erschöpft, war klar, denn nach drei Folgen hat man alles erzählt. Pflege besteht allerdings aus mehr als nur wenig Personal und wenig Geld. Das wird allen klar, die uns hören.
Was war euer Ziel?
Die Professionalität und Vielseitigkeit von Pflege darstellen. Nicht Settingbezogen und gern mit Darstellung von Quellen. Das eröffnet uns auch die Möglichkeit, über Studien zu sprechen. Wir sind Pflegewissenschaftler:innen und sind zumeist in der Wissenschaft beschäftigt – und das ist in unseren Folgen auch einer der vielen Blickwinkel, die wir einnehmen. Durch unseren Beruf schaffen wir es, gewisse Zusammenhänge zu verstehen und zu verdeutlichen, sodass wir Themen auch mal anders aufzeigen können.
Ein weiteres Ziel war es, nicht zu jammern. An jeder Ecke wird gejammert. Pflegende stellen sich oft als Opfer dar, ohne wirklich was zu verändern. Darauf hatten wir keinen Bock. Während alle anderen jammern, wollen wir nach Lösungen suchen und aufzeigen. Durch Jammern und der ewigen Schleife, die Probleme zu benennen, wird’s nicht besser. Das ist für manche schwer zu verstehen. Macht ja auch Spaß auf anderen rumzuhacken. Blöderweise interessiert es die nicht. Konstruktivität ist eher angebracht, das bringt die Entwicklung des Berufes voran.