Pflegepädagoge: Studium, Gehalt & Berufsbild

Du hast Erfahrung in der Pflege und möchtest dein Wissen gerne weitergeben? Dann könnte die Pflegepädagogik für dich genau das Richtige sein. Nach einem Studium zum Pflegepädagogen arbeitest du als Lehrerin oder Lehrer und bildest zukünftige Pflegekräfte aus. Was genau das Berufsbild umfasst, welche Voraussetzungen du für das Studium in der Pflegepädagogik benötigst und wie es in Sachen Gehalt aussieht, erfährst du im Folgenden!

Jobs als Pflegepädagoge: Hier bist du nach dem Studium tätig

Mit einem abgeschlossenen Studium in der Pflegepädagogik stehen dir viele Türen offen. Pflegekräfte werden in Deutschland dringend gebraucht – und somit auch Menschen, welche sie ausbilden. So findest du als Pflegepädagoge Stellenangebote von Berufsschulen oder anderen schulischen Einrichtungen, welche Aus- und Weiterbildungen im Pflegebereich anbieten.
Lehrer:innen und Ausbilder:innen werden aber auch in Krankenhäusern, an Hochschulen oder in Verbänden gesucht. Ebenso gibt es Stellen für Pflegepädagogen, in welchen du beratend tätig bist. Sogar in der Forschung, in der Öffentlichkeitsarbeit oder als Autor:in kannst du als Pflegepädagog:in tätig werden!

Berufsbild & Aufgaben als Pflegepädagoge

Die typischen Aufgaben in der Pflegepädagogik sind schnell umrissen: Du bereitest den Unterricht für Auszubildende oder Studierende in der Pflege vor und führst diesen selbst durch. Anschließend kümmerst du dich um die Nachbereitung, Prüfungen und weitere typische Aufgaben für Lehrkräfte. Zudem bist du als Ansprechpartner:in für deine Schüler:innen und Auszubildenden da und berätst und betreust sie im Rahmen ihrer Ausbildung. In manchen Stellen bist du zusätzlich für administrative Aufgaben und Qualitätsmanagement zuständig oder forschst zu unterschiedlichen Themen in der Pflege. 

Hast du dir schon einmal Stellenausschreibungen für Pflegepädagogen angeschaut, dann ist dir sicherlich aufgefallen, dass teilweise nach Pädagog:innen mit bestimmten Schwerpunkten gesucht wird. Du kannst dich also durchaus auf einen oder mehrere Fachbereiche spezialisieren – am besten auf solche, in welchen du schon Berufserfahrung sammeln konntest. Meistens hast du schon im Studium die Möglichkeit, einen solchen Fokusbereich zu wählen.

Studium in der Pflegepädagogik – Aufbau und Inhalte

Um dich auf Jobs als Pflegepädagoge zu bewerben, musst du ein Studium abgeschlossen haben: sowohl ein Bachelor- als auch ein Masterstudium wird angeboten. Gute Jobchancen hast du auch mit einem Bachelor, einzelne Arbeitgeber suchen aber speziell nach Masterabsolvent:innen. Übrigens ist auch ein Pflegepädagogik-Fernstudium möglich. Vor allem für Pflegekräfte, die neben dem Beruf studieren möchten, bietet sich diese Option an. 
Normalerweise umfasst die Dauer eines Pflegepädagogik-Studiums in der Regelstudienzeit sechs bis acht Semester, also drei bis vier Jahre. Das hängt davon ab, ob du dein Gesundheits- und Pflegepädagogikstudium in Vollzeit absolvierst oder ein berufsbegleitendes Studium beginnst. Für den Master solltest du noch einmal vier Semester (also zwei Jahre) einplanen. 

Inhalte des Pflegepädagogik Studiums:

Inhaltlich deckt das Studium der Pflegepädagogik ein weites Feld ab. Einerseits lernst du wissenschaftliche Methoden kennen und beschäftigst dich mit der pflegerischen Theorie. Andererseits hat das Studium natürlich auch didaktische und pädagogische Anteile. Folgende Inhalte erwarten dich unter anderem:

• Bildungswissenschaft
• Gesundheitswissenschaft
• Pflegewissenschaft
• Didaktik
• Management im Gesundheitswesen
• Grundlagen in Soziologie, Medizin, Ethik, Gesundheits- und Sozialpolitik, Ökonomie und medizinischer Psychologie

Ergänzt wird der theoretische Teil des Studiums durch Praxisprojekte oder Praktika. In deren Rahmen kannst du zum Beispiel erste Unterrichtserfahrungen sammeln, erhältst Einblicke in die Abläufe in Bildungseinrichtungen und kannst an der Erstellung und Durchführung von Prüfungen mitwirken. 

Pflegepädagogik: Voraussetzungen für Studium & Beruf 

Um ein Studium in der Pflegepädagogik zu beginnen, benötigst du eine Hochschulzugangsberechtigung. Die akademische Ausbildung zum Pflegepädagogen setzt zudem eine Fachausbildung in einem Pflegeberuf sowie Berufserfahrung von mindestens drei Jahren voraus. Ein Quereinstieg in der Pflegepädagogik aus einer anderen Branche ist deshalb kaum möglich.

Pflegepädagogik ohne Abitur zu studieren, ist unter bestimmten Bedingungen ebenfalls eine Option. Dazu musst du an den meisten Hochschulen eine Zulassungsprüfung oder ein Probestudium absolvieren und selbstverständlich ebenfalls eine abgeschlossene Ausbildung sowie mindestens drei Jahre Berufserfahrung vorweisen können.

Um in der Pflegepädagogik zu arbeiten, solltest du zudem die passenden persönlichen Voraussetzungen mitbringen. Dazu gehört:

• du solltest gerne mit Menschen kommunizieren und kein Problem damit haben, vor größeren Gruppen zu sprechen
• du solltest geduldig & empathisch sein
• du solltest gut mit Stress umgehen können
• du solltest dich gut durchsetzen können (auch wenn du als Pflegepädagoge in der Regel mit Jugendlichen und Erwachsenen arbeitest, ist ein selbstbewusstes und souveränes Auftreten ein Muss)
• nicht zuletzt solltest du natürlich ein großes Interesse an der Pflege und an der Forschung haben
   

Gehalt in der Pflegepädagogik: Das verdienen Pflegelehrer:innen

Wenn du Pflegepädagogik studieren möchtest, dann interessiert dich bestimmt auch der Verdienst eines Pflegepädagogen. Vielleicht hast du sogar schon eine Ausbildung abgeschlossen und fragst dich, ob das Pflegelehrer-Gehalt ein vier- oder gar sechsjähriges zusätzliches Studium rechtfertigt.

Das Gehalt eines Pflegepädagogen mit Master oder Bachelor liegt im Durchschnitt tatsächlich über dem von Pflegekräften. Das Portal Stepstone gibt das durchschnittliche Gehalt mit 47.400 € brutto pro Jahr an, das Portal gehalt.de setzt es etwas niedriger bei 43.700 € an. 

Abhängig ist dein Gehalt als Pflegepädagoge oder Pflegepädagogin natürlich von vielen Faktoren. Sowohl dein Arbeitgeber als auch dein Verhandlungsgeschick spielen dabei eine große Rolle. Wichtig ist zudem deine Berufserfahrung. Steigst du neu in den Beruf ein, musst du in der Regel erst einmal mit einem niedrigeren Gehalt rechnen. Mit den Jahren sollte dieses aber ansteigen.

Das Studium der Pflegepädagogik ist eine perfekte Wahl für dich, wenn du einerseits für das Thema Pflege brennst, andererseits aber nicht mehr (oder zumindest nicht nur) als Pflegekraft arbeiten möchtest. Als Pflegepädagogin oder Pflegepädagoge hast du einen großen Einfluss auf die Qualität in der Pflege – schließlich bist du für die Ausbildung wichtiger Fachkräfte verantwortlich. Die Zukunftsaussichten in diesem Bereich sind zudem sehr gut. Machst du dich als Pflegepädagoge auf Jobsuche, findest du in der Regel bald eine passende Stelle.